Die Tour im Überblick
Beschreibung: Etappentour, aussichtsreich, historisch, erreichbar per ÖPNV –Schwierigkeit: Mittel bis Schwierig – Strecke: 20 km bzw. 16,3 km ab Burrweiler – Gehzeit: etwa 5 Std. – Einkehrmöglichkeiten: Waldhaus Drei Buchen, Landauer Hütte – Markierung: Rot/Weiß Pfälzer Weinsteig
Fernwanderweg Pfälzer Weinsteig: Etappe 7 – Von Edenkoben über Burrweiler nach Dernbach
Ganz überrascht bin ich, als ich die Augen aufschlage: Sehe ich da blaue Flecken am Himmel? Noch immer ungläubig spüre ich tatsächlich auch an diesem Morgen die ersten Sonnenstrahlen des Jahres auf meinem Gesicht, als ich so langsam wach werde.
Es war Gründonnerstag, ich hatte frei und das Wetter schien optimal. Man lehne sich also nicht ganz so weit aus dem Fenster, mit der Mutmaßung, dass an diesem Tag wieder eine Wanderung anstand.
Der Pfälzer Weinsteig – Unser Weg in den Frühling
Dem war natürlich auch so und mein Freund Patrick und ich nutzten die angenehm frühlingshaften Temperaturen, um ein Vorhaben aus dem letzten Jahr wieder in Angriff zu nehmen: Die Bezwingung des Pfälzer Weinsteigs. Bereits im Vorjahr sind wir gemeinsam die ersten sechs ein halb Etappen von Bockenheim bis Edenkoben gelaufen und haben damit schon satte 121 Kilometer des Weinsteigs in den Beinen. Weiter sollte es nun von Edenkoben, über Burrweiler (den eigentlichen Ausgangspunkt dieser siebten Etappe) bis nach Dernbach, unserem Tagesziel, gehen.

Das Schloss Villa Ludwigshöhe Edenkoben – Start der Tour
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns mit dem Auto auf nach Edenkoben, wo wir unterhalb des Schlosses Villa Ludwigshöhe parkten. Von hier aus ging es an dem Schloss vorbei, Richtung Burrweiler. Der Weg startete mit dem „Poussier Päddel“, einem Pfad, der uns nicht nur mit seinen vielen geschnitzten Holzfiguren und Skulpturen aber hauptsächlich durch den weiten Blick in die Rheinebene, auf Weyher und die anderen umliegenden Ortschaften ins Staunen brachte. Ein wirklich malerischer Anblick, vor allem bei dem schönen Himmel, wie wir ihn an diesem Tag über uns hatten.

Sehenswert: Mariengrotte, St. Anna-Kapelle und Burgruine Neuscharfeneck
Der Weg führte uns vorbei an der Weyherer Lourdesgrotte, auch Mariengrotte genannt, die bis heute viele Pilger zur Andacht einlädt. Sie ist am Waldrand gelegen und wurde bereits 1904 angelegt.


Von dort aus ging es weiter über die ebenfalls traumhaft gelegene St. Anna-Kapelle. Direkt an dieser Kapelle bietet sich die Möglichkeit in der gleichnamigen Hütte einzukehren. Doch für uns sollte es direkt weiter gehen, Wald einwärts bis wir dann etwa 20 Minuten später im Waldhaus Drei Buchen eine Pause einlegten. Der pfälzische Gaumenschmaus bestehend aus Saumagen, Bratwurst und Sauerkraut mit Brot sowie ein großes Stück selbstgebackener Käsekuchen stärkten uns für den weiteren Marsch bis zur Burgruine Neuscharfeneck, deren Besichtigung uns in die Vergangenheit zurückversetzte. Der kleine Abstecher ins Innere der auf 499m gelegenen Ruine lohnt sich doppelt, denn nicht nur, dass die illustrierten Infotafeln zu einer kleinen Zeitreise zurück ins etwa 13. Jahrhundert einladen und die Ruine wieder zur vollständig erhaltenen Burg werden ließen, auch die Beschreitung der Festungsmauern hat seinen Reiz und besticht mit einer ganz wunderbaren Aussicht, u.a. auf die Burgen Trifels und Annebos. Die alten Gemäuer regen jedes Mal meine Fantasie an. Zum Teil sind noch Fensterrahmen und tolle Verzierungen zu bewundern, die mich sofort auf eine Zeitreise mitnahmen.
Die Etappe endete dann mit dem breiten Waldweg an der Landauer Hütte vorbei, hinunter nach Dernbach, wo wir mit der Buslinie 521, die einmal in der Stunde fährt, Richtung Rhodt fuhren, um dort zu unserem Auto in Edenkoben zurückzulaufen.
Unser Fazit: Eine abwechslungs- und aussichtsreiche Etappe
Die Etappe bot uns neben weiteren idyllischen Hütten des Pfälzerwald-Vereins wieder einmal eine fantastische Aussicht sowohl hinunter auf die Rheinebene, als auch auf den Pfälzerwald. Auch diese Etappe überzeugte uns durch die gebotene Abwechslung: Neben den verträumten Waldpfaden und Licht durchfluteten Wegen durch die Weinberge, auf denen wir Sonne tanken konnten, trugen auch die gemütlichen Winzerdörfer dazu bei, dass die insgesamt 20 Kilometer der Tour sehr kurzweilig und zu keinem Zeitpunkt langwierig waren. Zudem lohnte sich der Aufstieg auf bis zu 585m total, weil wir jedes Mal mit einer tollen Sicht belohnt wurden – vielfältig und überwältigend.
Wir können für uns also sagen: Die Südpfalz ist einfach immer einen Ausflug wert!
Welche Ausflugsziele kannst Du empfehlen? Lass‘ es mich gerne in den Kommentaren wissen!
Pass‘ auf Dich auf!
Deine Miriam
Wissenswertes
Informationen St. Anna-Kapelle
Die katholische Wallfahrtskirche bei Burrweiler stammt vermutlich aus dem 16. Jahrhundert liegt etwa 270m oberhalb des benannten Ortes, mit Blick ins Rheintal und den Odenwald. Noch heute finden hier im Sommer jedes Jahr Wallfahrten zur heiligen Anna statt.
Informationen Schloss Villa Ludwigshöhe
Das Schloss Villa Ludwigshöhe wurde von Ludwig I. (1786-1868), König von Bayern, im Jahre 1846 nach italienischem Vorbild erbaut und fortan als Sommerresidenz genutzt. Das imposante Gebäude mit vierflügeligem Hauptbau und doppelstöckiger Loggia dient heute als Ausstellungsort und Raum für Kulturveranstaltungen.
Informationen Burgruine Neuscharfeneck
Die viert größte Burg im Pfälzer Land ist im Flemlinger Wald östlich von Dernbach gelegen und wurde etwa um 1300 erbaut. Sie wurde im Bauernkrieg in Brand gesteckt und daraufhin um 1530 neu aufgebaut bis sie im 30-jährigen Krieg endgültig zerstört wurde. Heute sind kostenlose Besichtigungen sowie Führungen nach Plan möglich.
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Schönes Wetter und ne tolle Strecke. Was will man mehr, wenn man wandern geht. Super!
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