Die Tour im Überblick
Beschreibung: Rundtour, Bergwanderung, moderate Wege, aussichtsreich, erreichbar per ÖPNV – Schwierigkeit: Mittel – Strecke: ca. 10 km, 500 hm – Gehzeit: etwa 3 Std. – Einkehrmöglichkeiten: Berggasthof Eckbauer; Berghotel Graseck – Wegpunkte: Skistadion Garmisch, Eckbauer, Graseck, Partnachklamm, Skistadion
Tagesausflug durch die Partnachklamm
Es war Sonntagmorgen, meine Schwester Julia und ich löffelten noch die letzten Bissen unseres Porridges in uns hinein und machten uns dann schon auf den Weg zum Münchner Hauptbahnhof. Von dort aus ging es mit dem Zug nach Garmisch-Patenkirchen, wo wir circa 1 1/2 Stunden später schon Bergluft schnuppern konnten.
Durch den Ort und über grüne Wiesen zum Ausgangspunkt
Vom Bahnhof aus hielten wir uns rechts und liefen durch den Ort in Richtung Skistadion. Der Weg zu diesem Ausgangspunkt ist sehr gut ausgeschildert und steigerte definitiv unsere Vorfreude auf die anstehende kleine aber feine Bergwanderung. Spätestens bei der Überquerung des Gleisübergangs und mit dem Erreichen des urigen Pfades durch die saftigen grünen Wiesen hindurch, erlebten wir Natur pur!
Der Aufstieg: Vom olympischen Skistadion hinauf zum Eckbauer
Nach etwa 20 Gehminuten, erreichten wir dann den Ausgangspunkt unserer heutigen Tour: Das Skistadion. Von dort aus geht es der Beschilderung Richtung Eckbauer folgend links, über den Parkplatz an der Rodelbahn vorbei. Gut, dass wir den Weg vom Bahnhof schon in den Beinen hatten, denn die Tour startete mit einem steilen Aufstieg, der uns auch mit dem Vorlauf schon ziemlich schnaufen ließ. Der Anstieg sollte sich noch weitestgehend fortführen, wurde aber nach dem anstrengenden Anfang dann sehr moderat.
Unser Begleiter: Die tolle Aussicht
Zunächst führt uns der Weg an den für die Region so typischen Holzhütten vorbei und unter den Skilift durch, bevor er dann bis zur Bergstation breiter wird. Die gesamte Tour ist sehr gut ausgeschildert, sodass man sich nicht verlaufen kann. Für den Wander-Einstieg eignet sie sich daher sehr gut, wenn auch viele steile Partien dabei sind. Die Aussicht ist stellenweise atemberaubend, denn das Wettersteingebirge ist total beeindruckend, weswegen wir auch schon bald eine Vesper-Pause einlegten.
Pause mit Ausblick: Das Wettersteingebirge
Nach Erreichen des Eckbauers, verweilten wir uns auf der einladenden Terrasse des Berggasthofes Eckbauer, die mit einem atemberaubend Ausblick auf die Zugspitze den Anstieg belohnt. Wer den Aufstieg nicht zu Fuß bewältigen möchte, kann mit der Eckbauerbahn auch per Lift auf den Hausberg fahren oder auf direktem Weg vom Skistadion zur Klamm gehen. Im Sommer ist der Gasthof von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr bewirtet.
Auf schmalem Pfad hinab
Nach der aussichtsreichen Pause, folgten wir der Beschilderung Richtung Partnachklamm, die wir bereits nach etwa 45 Minuten erreichten. Der etwas breitere Weg wurde schnell zu einem schmalen Pfad, der sich fortan Serpentinen-artig zur Klamm schlängelte. So wurden die vorher zurückgelegten Höhenmeter schnell wieder überwunden. Unsere Wasserflaschen konnten wir im Berghotel Graseck, welches ganzjährig geöffnet hat, auffüllen, von wo aus wir Richtung Eiserne Brücke zur Klamm hinab stiegen. Denn der ursprüngliche Weg zur Klamm war zurzeit wegen Bauarbeiten gesperrt, weshalb wir zum unteren Eingang der Klamm mussten. Mein Tipp: Informiere Dich über Öffnungszeiten sowie Zuwege zur Klamm.
Tosendes Wasser, steile Klippen: Bis zu 80 Meter in die Tiefe
Der Abstieg gestaltete sich sehr kurzweilig, vor allem auch, weil es immer wieder eine tolle Fernsicht gab und die Vorfreude auf die Klamm die Zeit schnell vorübergehen lässt. Die Eiserne Brücke ermöglicht einen weiteren spannenden Blick auf den tosenden Bergfluss. Sie wurde bereits vor über 100 Jahren angelegt und verbindet Hausberggebiet mit dem Wamberg. Die Gewalten der Natur eröffnen sich Dir hier in ihrer voller Pracht: Das Rauschen in den Ohren, die Wasserspritzer auf der Haut, kühle Bergluft in der Nase und durchweg viel zu sehen. Wann mehr als hier, zeigt sich das Leben? Nur Vorsicht: Durch die teilweise nassen Steine und Äste unter den Füßen, wird der Weg auch schnell zur Rutschpartie. Es ist zwar nicht so einfach den Blick von diesem Naturspektakel zu lösen, aber um kleinere und größere Unfälle zu vermeiden, lohnt sich der Blick auf den Untergrund ebenso sehr :).
Auf festem Weg durch die Klamm
Der Weg durch die Klamm ist wunderbar angelegt und daher für die ganze Familie gut zu beschreiten. Die wilde Partnach ist damit für Groß und Klein sehr Sehenswert. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro für Erwachsene sowie zwei Euro für Kinder. Viele dunkle Abschnitte, die durch kleine Tunnel führen und das Gurgeln des Bergflusses noch lauter erscheinen lassen, machen das Spektakel, vor allem für Kinder, noch größer. Wem auch im Sommer eine Abkühlung durch die Wassertropfen unangenehm ist, sollte sich mit einer Regenjacke ausstatten.
Endspurt: Nach erneutem Anstieg über die Partnachalm gemütlich zurück zum Stadion
Am Ende der Klamm läuft die Partnach etwas ruhiger zu einem breiten Flussbett aus. Dieses überquerten wir, um nach dem erneut etwas anstrengenden Aufstieg auf die Partnachalm, gemütlich auf einer Teerstraße zurück Richtung Parkplatz zu gelangen. Den Abschnitt von der Klamm zum Parkplatz kann man alternativ mit einer Pferdekutsche zurücklegen, ein erneutes Highlight für die Kleinen.
Unser Fazit: Ein Ausflug für die ganze Familie
Die Wanderung über den Hausberg „Eckbauer“ durch die Partnachklamm ist sehr familientauglich und bietet dank der Naturspektakel immer wieder Abwechslung, die sich auch im Winter zu bestaunen lohnt!
Warst Du auch schon einmal in einer Klamm? Lass‘ es mich gerne in den Kommentaren wissen! :)
Viel Spaß beim Nachwandern und pass‘ auf Dich auf!
Deine Miriam
Wissenswertes
Olympiaskistadion
Die große Sehenswürdigkeit von Garmisch-Partenkirchen erreichte ihre Bekanntheit durch die Austragung der Olympischen Winterspiele im Jahre 1936 und dem Neujahrsspringen der Vierschanzentournee. Das olympische Gelände kann heute jederzeit kostenfrei besucht werden. Das Stadion ist U-förmig aufgebaut und zu den vier Schanzen hin geöffnet. Stein- und vereinzelt auch Holzbänke dienen als Tribüne die Sitz- und Stehplätze zugleich sind. Insgesamt gibt es 14 Eingänge in das Stadion.
Die Partnachklamm
Die Partnachklamm gilt mit über 300.000 Gästen als eines der meistbesuchten Naturdenkmäler Bayerns. Sie misst insgesamt rund 700m Länge und geht bis zu 80 Meter in die Tiefe. Sie ist ganzjährig geöffnet und auch im Winter sehenswert, wenn Wassermassen zu Eisskulpturen erstarren. Vor mehr als 200 Millionen Jahren fand die Partnachklamm ihre Anfänge. Alpiner Muschelkalk, sowie spätere Tonsteine und Kalkbänke lagerte sich in verschiedenen Schichten am Meeresboden ab. Diese Partnachschichten bildeten den Grundstein alpinen Gebirges. Kleinere Rinnsale trugen obere Schichten ab und ließen ein Flussbett entstehen, welches von der Partnach genutzt wurde und die heutige Klamm entstehen ließ (Quelle: Robert Pehlke).
Das Wettersteingebirge
Das Wettersteingebirge ist eine Gebirgsgruppe der nördlichen Kalkalpen zwischen Garmisch-Partenkirchen, Mittenwal, Seefeld in Tirol und Ehrwald. Bekannt ist das Wettersteingebirge vor allem durch den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze.
Du hast einen sehr netten Bericht verfasst und alles sehr zutreffend beschrieben. Kleiner Hinweis am Rande: Das ist Oberbayern, nicht Allgäu! Liebe Grüße, Hermann
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Hallo Hermann,
vielen Dank für Deinen Kommentar und den Hinweis auf meinen Fauxpas! Das habe ich gerne angepasst :) .
Liebe Grüße
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